Die berühmt berüchtigte Great Ocean Road liegt zwischen Adelade und Melbourne. Wie der Name schon sagt führt die Strasse entlang der Steinig/Sandig/Klippigen -Küste.
Der Ship Wreck Beach war z.B nur über 372 Treppenstufen zu erreichen, auf dem Weg versperrten uns zusätzlich Riesenameisen den Weg, der Strand musste man sich also erkämpfen, dies lohnte sich aber, den dort unten brauste das rauhe Meer und es war da niemand ausser dem Sonnenuntergang.
Übrigens wollte ich mal etwas loswerden:
Alle inklusiv ich selbst waren immer der Überzeugung das Australien sooooooooo heiss ist und alles soooo ausgetrocknet ist…
STIMMT NICHT! Tagsüber war es zwar warm, abends aber war es kalt und es gieng eine fiese Biese, das heisst lange Jeans und Jacke sind angesagt. Das liegt gemäss Dr. Stefan Loose (Bennis Reiseführer) am warmen Wind vom Landesinnern, oder dem kalten vom Meer her.
Des weiteren war an der Great Ocean Road die „Australische Arschlochfliege“ (was das und der „Aussie Salut“ ist wird später noch erklärt) leider zu gut vertreten und man musste manchmal Fluchtartig wieder ins Auto um nicht einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.
Okay… Trotzdem sind die Buchten wunderschön, der Fangorn Wald furchteinflössend und die Tierwelt zahlreich sowie auch der Massenansturm der anderen Touristen. Das einzige was es kaum hatte waren Hotelzimmer, dies zwang uns täglich zu langen Suchaktionen, was eher mühsam war.
The Paul effect
Kurz vor der Verzweiflung suchten wir im verschlafenen Ort Lavers Hill an de Great Ocean Road nach einem Zimmer für die Übernachtung. Plötzlich sah Benni den Schriftzug Hotel an einer alten Bar. Ein letzter Hoffnungsschimmer tat sich auf. Na gut, fahren wir mal raus. Vor der Bar an der Tankstelle bastelte ein langhaariger Altrocker irgendwas an der Zapfsäule rum, ein anderer mit Bierflasche sitzt rauchend auf einem Tisch vor der Bar und schaut uns nach… Okay wir haben alle „From dusk till dawn“ gesehen und wissen was passiert. Trotzdem frage ich den bärtigen alten Typen scheu ob er vielleicht ein Zimmer hat? „hmm was? Wollt ihr was essen?“ Nein, wir suchen eine Unterkunft. „hmm ja okay… ich schau mal, ich muss erst ein Bett reinstellen“ …wir vermuteten schon das schlimmste und erwarteten ein versifftes Zimmer im Heustock…
Lange Zeit später kam er mit einem Schlüssel wieder und zeigte auf in rotes Dach etwas weiter unten. „Dort ist es, schauts euch an und wen ihr es wirklich wollt kommt wieder.“ Na dann, schauen wir uns das mal an. Kaum zu glauben, es war Perfekt! Neu gebaut, Behindertengerecht und ein extra Zimmer für Benni für 120AUD!
Wir gingen zurück zur Bar wo er gerade mit einem anderen Paar redete „was?? ihr wollt das Zimmer? Ihr beide?“
…Ich traute mich kaum zu sagen das wir es auch nehmen… „Was ihr wollt es auch? unbelievable!!!“ der Kerl ist einfach eine Klasse für sich. Wir fregten ihn noch wan den check out sei? „Dann wenn ihr wieder geht… schlaft nur nicht zu lange“ fügte er noch bei.
Bezahlen? „kommt später auf ein Bier in die Bar und bezahlt dort… Ihr haut mir aber nicht ab oder?“ Niiiemals.
Später am Abend in der Bar lernten wir diesen lustigen Kerl endlich besser kennen. Bei einem Bier und einem Austern Shot aufs Haus erzählte uns Paul dann mehr von seinem Leben als Alleskönner.
Der „Bloody Oyster“ wie Angi ihn nennt, besteht aus Tomatensaft Vodka, Tabasco, Basilikum und eine frische Auster und ist wohl das verrückteste Getränk was ich jemals getrunken habe.
I can highly recommend it!
Paul , betreibt das Hotel Roadhouse, das Restaurant, die Bar den Kiosk, die Tankstelle, den Campingplatz hinter dem Haus und zu all dem noch eine art Antiquitätenladen mit zusammengewürfelten alten Sachen. Das erklärt warum er eigentlich gar nicht interessiert ist ein Zimmer zu vermieten, den das bedeutet nur mehr Arbeit. Sprich „the Paul effect“. Mehr Kunden = Mehr Arbeit.
Als er hörte das Benni von Deutschland ist kam er mit ca 10 Stern und Neue Revue Heften aus 1965-1970 die er irgendwo gekauft hatte und wollte unbedingt wissen wie die Frau auf dem einen Cover heisst. Anscheinend ist er seit 20 Jahren scharf auf sie 😉 Leider konnten wir ihm auch nicht weiterhelfen. Zu seiner Freude habe ich ihm jedoch zwei Zeitschriften von 1969 abgekauft. Die Berichte über die erste Mondlandung, aber auch andere Themen dieser Zeit sind sind auch Heute aktueller den Je.
Nico
Ich vermute fast, dass ihr eine grosse Scheibe abschneiden und ein bisschen getreu dem Paul-Effekt in der Schweiz leben werdet 🙂 Oder irre ich mich? hihi
Da hast du absolut recht!
Ein bisschen mehr „Paul“ könnte die Schweiz schon vertragen… 🙂